gutes essen

Hara Hachi Bu – warum 80 % Sättigung ein echter Gesundheits-Booster ist

Geschrieben von: Nikolaus Franzmair, BSc.

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Lesezeit 3 min

„Iss, bis du zu 80 % satt bist.“
Das ist die einfache, aber tiefgreifende Philosophie von Hara Hachi Bu – einem Prinzip, das aus der japanischen Region Okinawa stammt. Und genau dort leben einige der gesündesten und ältesten Menschen der Welt.

Doch warum sollte man nicht einfach „satt“ essen, sondern bewusst bei etwa 80 % aufhören?
Was passiert da im Körper? Und warum empfehle ich dieses Prinzip auch in meiner medizinischen Praxis bei dieFITMACHER?


Bewusstes Essen beginnt im Kopf – nicht im Magen

Viele Menschen essen heute zu schnell, zu spät und zu viel.
Warum? Weil sie das natürliche Sättigungsgefühl nicht mehr spüren.

Wenn du langsam isst, kaust, genießt – dann bekommt dein Gehirn die Chance, rechtzeitig zu melden:
„Stopp – ich habe genug.“

Diese Rückmeldung braucht aber etwa 15–20 Minuten, bis sie von Magen und Darm an dein Gehirn übermittelt wird. Wenn du in dieser Zeit schon über dein Limit hinausgegessen hast, ist es zu spät – du bist nicht bei 80 %, sondern bei 120 %.

Und das hat Folgen.


Die Folgen von Überessen – auch bei "gesunder" Ernährung

Viele denken:
„Wenn ich gesund esse, kann ich ja auch mehr essen.“
Doch das ist ein Trugschluss.
Auch gesunde Lebensmittel können bei zu großer Menge zu folgenden Problemen führen:

  • Überforderung der Verdauung

  • Ungenutzte Kalorien → Fettablagerung

  • Chronische, niedriggradige Entzündungen

  • Blutzuckerschwankungen → Insulinresistenz

  • Erhöhte Zellalterung durch oxidative Prozesse

Die Realität: Wir sind überfüttert, aber unterversorgt.
Nährstoffmangel bei gleichzeitiger Kalorienüberladung – das ist einer der Gründe, warum ich bei so vielen Kundinnen und Kunden Zellstress und Mitochondrienprobleme sehe.


Frau hat Bauchschmerzen

Verdauung beginnt im Mund – aber wird oft übergangen

Ein wichtiger Aspekt, den ich immer wieder betone:
Wie wir essen, ist genauso wichtig wie was wir essen.

Denn:

  • Speichel enthält Verdauungsenzyme, die Kohlenhydrate und Fette bereits im Mund aufspalten

  • Gründliches Kauen aktiviert das parasympathische Nervensystem – das Ruhesystem unseres Körpers

  • Langsames Essen führt zu besserer Nährstoffaufnahme und Enzymaktivierung

Doch wer zu schnell isst, schluckt nicht nur hastig, sondern auch:
-> Luft
-> Unverdaute Nahrungsbrocken
-> Mehr, als er eigentlich braucht

Das Ergebnis?
Blähungen, Völlegefühl, Trägheit – und auf Dauer: Fehlverdauung, Leaky Gut, Mikrobiom-Verschiebungen und Leberbelastung.


Hara Hachi Bu als Schutzfaktor für Langlebigkeit

Die Forschung ist klar:
Reduzierte Kalorienaufnahme – ohne Mangelernährung – wird mit einer Vielzahl positiver Effekte in Verbindung gebracht:

  • Weniger oxidativer Stress

  • Aktivierung von Reparaturmechanismen (Autophagie)

  • Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen

  • Günstige Auswirkungen auf Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker

  • Längere Lebensdauer in Tiermodellen und vermutlich auch beim Menschen

Eine beeindruckende Langzeitstudie in Okinawa zeigte:
Die Menschen dort nehmen etwa 20 % weniger Kalorien zu sich als der japanische Landesdurchschnitt – bei gleichzeitig viel höherer Lebenserwartung und signifikant niedrigerer Rate an Zivilisationskrankheiten.


Moderne Tools zeigen die Wirkung

Ich liebe Daten.
Und das Spannende ist: Tools wie WHOOP, Oura oder HRV-Messungen zeigen messbar, wie sich das Einhalten von Hara Hachi Bu auf die Regeneration auswirkt:

  • Verbesserte Herzratenvariabilität

  • Erholsamerer Schlaf

  • Weniger postprandiale Müdigkeit

  • Geringere Entzündungsmarker

-> Es ist nicht nur ein Gefühl – es ist messbar.


Smartwatch

Wie du Hara Hachi Bu umsetzt – ganz praktisch

Hier ein paar einfache Regeln aus der Praxis:

  1. Langsam essen.
    15–20 Minuten Minimum pro Mahlzeit – Kauen, Atmen, Wahrnehmen.

  2. Auf Körpersignale achten.
    Hör auf, wenn du dich angenehm gefüllt, aber nicht vollgestopft fühlst.

  3. Ohne Ablenkung essen.
    Kein Handy, kein Fernsehen – sei präsent.

  4. Verdauungspausen einhalten.
    Keine Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten – lass dein System arbeiten.

  5. Kohärente Atmung nach dem Essen.
    Das unterstützt den Parasympathikus und die Verdauung.

  6. Lerne, Hunger von Appetit zu unterscheiden.
    Frage dich: Brauche ich das jetzt wirklich – oder ist es nur Gewohnheit?


Fazit: Weniger ist mehr – vor allem beim Essen

Hara Hachi Bu ist kein Dogma.
Es ist ein wertvoller Kompass in einer Zeit des Überflusses.

Wenn wir wieder lernen, auf unser Sättigungsgefühl zu hören, verbessern wir nicht nur unsere Verdauung – sondern entlasten auch unsere Zellen, unser Nervensystem und fördern Langlebigkeit.

In der Medizin der Zelloptimierung, die wir bei dieFITMACHER praktizieren, spielt dieses Prinzip eine zentrale Rolle – denn echte Gesundheit beginnt bei den kleinen, täglichen Entscheidungen.



Wie achtsam isst du aktuell? Spürst du deine 80 %?


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Warum sollte ich bei 80 % Sättigung aufhören zu essen?

Weil dein Gehirn Sättigung verzögert meldet. 80 % verhindert Überessen, stabilisiert deinen Blutzucker und reduziert oxidativen Stress im Alltag.

Welche Vorteile hat Hara Hachi Bu für die Zellgesundheit?

Weniger Verdauungsstress, weniger Entzündung und bessere mitochondriale Funktion. Deine Zellen arbeiten effizienter – spürbar in Energie & Regeneration.

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Medical Director & Co-Founder dieFITMACHER

  • Longevity - Zelloptimierung
  • Orthomolekulare Medizin – Vitalstoffe (Analyse und Infusionen)
  • Fasziendistorsionsmedizin
  • Sportmedizin
  • Mobilisationskonzept „offility“

Seine große Leidenschaft gilt der Zelloptimierung und den Möglichkeiten des medizinischen Anti-Aging und vor allem Longevity.

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