Alex Spiroergometrie

Mitochondrien, Extrasystolen & Leistung – was wir täglich in der Spiroergometrie beobachten

Geschrieben von: Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

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Lesezeit 3 min

Was haben Energie, Herzrhythmus und Mitochondrien miteinander zu tun? Mehr als viele denken.
Bei dieFITMACHER führen wir jährlich zwischen 500 und 700 Spiroergometrien durch – mit einer extrem breiten Zielgruppe: von Menschen mit chronischen Beschwerden bis hin zu Spitzensportlerinnen & Spitzensportler. Und immer wieder zeigt sich ein spannendes Muster: vermehrte Extrasystolen, besonders in der Nachbelastungsphase.

Klar: Einzelne Extrasystolen sind häufig und in der Kardiologie bis zu einem gewissen Grad als unbedenklich eingestuft. Aber: Was, wenn wir diese Rhythmen nicht nur als isoliertes Ereignis, sondern im Kontext der Zellgesundheit betrachten? Und genau da wird es interessant.

Jenn Spiro

Das Herz als mitochondriales Hochleistungsorgan

Der Herzmuskel ist das unermüdliche Kraftwerk unseres Körpers. Er schlägt 100.000 Mal am Tag – ohne Pause, ohne Erschöpfung. Das geht nur, weil er auf eine extrem hohe Energiedichte angewiesen ist.

Und wo kommt diese Energie her?
Aus den Mitochondrien – den Zellkraftwerken.

Bis zu 40 % des Zellvolumens von Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen) besteht aus Mitochondrien. Wenn sie nicht funktionieren, fehlt dem Herzen buchstäblich der „Sprit“. Und genau das sehen wir: Menschen mit niedriger mitochondrialer Effizienz zeigen in unseren Analysen häufiger Rhythmusstörungen – insbesondere Extrasystolenunter Belastung oder direkt danach.

Herz

Was sagt die Wissenschaft?

Die medizinische Literatur ist an dieser Stelle noch zurückhaltend, aber erste Hinweise sind da.
Eine Studie aus dem Fachjournal „Cell“ (PMC10001005) weist darauf hin, dass mitochondriale Dysfunktionen über oxidativen Stress und gestörte Kalzium-Homöostase direkt Einfluss auf die Reizleitung im Herzen nehmen können.

Das macht auch physiologisch Sinn:

  • ATP-Mangel stört die Funktion der Ionenpumpen (z. B. Natrium-Kalium-ATPase)

  • Dadurch entsteht elektrische Instabilität

  • Kalzium-Regulation gerät aus dem Gleichgewicht → Arrhythmien werden begünstigt

Und: Dieser Mechanismus tritt besonders unter Belastung oder in der Regeneration danach auf – also genau dort, wo wir in der Spiroergometrie messen.


Was wir bei dieFITMACHER sehen

Unsere Kundinnen und Kunden kommen aus unterschiedlichsten Hintergründen – oft mit völlig normalen kardiologischen Befunden. Doch in der differenzierten Funktionsdiagnostik und Spiroergometrie fällt auf:

  • Gehäufte Extrasystolen, vor allem postbelastungsabhängig

  • Gleichzeitig zeigen diese Personen häufig:

    • Deutliche Energieeffizienzdefizite

    • Laktatüberschüsse bei relativ niedriger Leistung

    • Geringe VO₂max-Werte

    • Auffällige Mitochondrienmesswerte in der Zellfunktionsdiagnostik

Das ergibt ein schlüssiges Bild: Die Zelle hat nicht genug Power – das Herz reagiert.

Spiroergometrie Alex

Warum wir das ernst nehmen

Natürlich sind Extrasystolen nicht automatisch pathologisch. Aber sie können ein früher Hinweis auf subtile Funktionsstörungen im Zellstoffwechsel sein – lange bevor kardiologische Erkrankungen messbar sind. Deshalb sehen wir sie nicht als zufällige Nebendiagnose, sondern als möglichen Marker für mitochondriale Schwäche.

Besonders relevant wird das in der Prävention, im Spitzensport und bei unklarer Leistungsminderung.

Unser Ansatz: Zellfunktion vor Symptombehandlung

Bei dieFITMACHER arbeiten wir nicht symptomorientiert, sondern zellbasiert. Wenn wir Extrasystolen beobachten, kombinieren wir klassische kardiologische Abklärung mit einer detaillierten zellulären Analyse:

  • Mitochondrienfunktion & ATP-Status

  • Laktat- und Radikalbelastung

  • Mineralstoff- und Nährstoffstatus

  • Sympathikus-Aktivität und Stressparameter

  • HRV-Analyse & Regenerationsmarker

In der Therapie setzen wir auf:

  • Mitochondrienaktivierung durch gezielte Bewegung (z. B. Intervallhypoxietraining)

  • Zellernährung mit Basis-Stack (Q10, Magnesium, Omega 3, B-Vitamine etc.)

  • Atemtechniken & HRV-Training zur Stressmodulation

  • Maßgeschneiderte Trainings- und Regenerationspläne


Fazit: Symptome ernst nehmen – auch wenn sie „normal“ sind

Extrasystolen sind keine Krankheit – aber ein möglicher Hinweis. Ein Signal. Ein Frühwarnsystem. Und wenn wir es im Zusammenspiel mit Mitochondrienfunktion, Energieproduktion und Zellstress betrachten, ergibt sich ein klares Bild:

Viele Beschwerden sind keine isolierten Phänomene. Sie sind Ausdruck gestörter Zellprozesse.
Und genau dort setzen wir an.

Denn wir wollen nicht warten, bis Krankheit da ist.
Wir wollen Gesundheit gestalten – mit System, Daten und echter Begleitung.



Willst du wissen, wie effizient deine Mitochondrien arbeiten – und wie es um deine zelluläre Energie steht?
Dann komm zu uns ins Health, Longevity & Performance Center.
Wir messen, erklären, steuern – und begleiten dich.

->Weil echte Leistung im Herzen beginnt – und in der Zelle entscheidet sich.

Warum treten Extrasystolen besonders nach Belastung auf?

Weil die Zelle unter Belastung mehr Energie braucht. Wenn die Mitochondrien zu wenig ATP liefern, wird die elektrische Stabilität des Herzens gestört – und Extrasystolen entstehen häufiger in der Nachbelastungsphase.

Sind Extrasystolen gefährlich oder normal?

Extrasystolen sind oft harmlos – aber im Kontext niedriger mitochondrialer Energie können sie ein früher Hinweis auf Funktionsstörungen sein. Deshalb betrachten wir sie immer im Gesamtbild der Zellgesundheit.

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Medical Director & Co-Founder dieFITMACHER

  • Longevity - Zelloptimierung
  • Orthomolekulare Medizin – Vitalstoffe (Analyse und Infusionen)
  • Fasziendistorsionsmedizin
  • Sportmedizin
  • Mobilisationskonzept „offility“

Seine große Leidenschaft gilt der Zelloptimierung und den Möglichkeiten des medizinischen Anti-Aging und vor allem Longevity.

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