Frau hält sich die Hände schmerzend an den Kopf

Oxidativer Stress – Wenn unsere Zellen unter Dauerfeuer stehen

Geschrieben von: Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

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Lesezeit 3 min

In unserer täglichen Arbeit bei dieFITMACHER sehen wir ihn bei nahezu jeder Messung: oxidativen Stress. Er zählt zu den zentralen Mechanismen, die unsere Gesundheit schleichend untergraben. Er betrifft jede Zelle, jedes Organ – und ist oft Ausgangspunkt für viele chronische Beschwerden. Das Perfide daran: Wir spüren ihn nicht direkt. Aber seine Folgen begegnen uns ständig – in Form von EnergielosigkeitEntzündungenvorzeitiger AlterungSchlafproblemen oder Konzentrationsschwäche.

Was ist oxidativer Stress?

Oxidativer Stress entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen (hochreaktiven Sauerstoffverbindungen) und den Antioxidantien kippt, die uns eigentlich davor schützen sollen.


Freie Radikale entstehen natürlicherweise im Körper – etwa beim Energiestoffwechsel in den Mitochondrien, bei Entzündungen oder durch intensive körperliche Belastung. Auch UmweltgifteRauchenAlkoholMedikamente oder Stress erhöhen ihre Produktion.

Solange genug Antioxidantien zur Verfügung stehen, ist das kein Problem – sie neutralisieren die Radikale. Doch in einem Lebensstil voller Belastungen und Mängel gerät dieses System aus dem Takt.

Was passiert, wenn das Gleichgewicht kippt?

Dann greifen freie Radikale unsere Zellbestandteile an:

  • Zellmembranen

  • Proteine

  • DNA

  • und vor allem: die Mitochondrien, unsere Kraftwerke der Zelle

Die Folgen:

  • Mitochondrien verlieren an Effizienz

  • Energieproduktion sinkt

  • Entzündungsprozesse nehmen zu

  • Zellalterung beschleunigt sich

  • Krankheitsrisiken steigen – z. B. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz oder Burnout

Die drei größten Quellen für oxidativen Stress, die wir täglich sehen:

1. Leaky Gut & stiller Entzündungsstress

Wenn die Darmbarriere durchlässig wird, dringen Stoffe ins Blut, die dort nichts zu suchen haben. Das Immunsystem läuft dauerhaft auf Hochtouren – und produziert massenhaft Radikale. Wir nennen das: silent auto-intoxication.
Dazu kommt: Schlechte Ernährung, zu viel Zucker, zu wenig Ballaststoffe, schlechtes Kauen – all das verstärkt den Effekt.

Mann hält sich die Hände schmerzend auf den Bauch

2. Mitochondriale Dysfunktion

In tausenden Messungen sehen wir: Mitochondrien sind bei vielen Menschen nicht mehr effizient. Gründe:

  • Nährstoffmängel

  • chronischer Stress

  • zu intensive Trainingsreize

  • schlechte Regeneration

Wenn die Mitochondrien nicht rundlaufen, kommt es zu einem massiven Anstieg freier Radikale – ein echter Teufelskreis aus Zellstress, Energiedefizit und noch mehr oxidativem Stress.

Frau hält Kaffeebecher in der Hand und ist müde

3. Sympathikus-Dauerstress

In unserer hochgetakteten Welt ist der Körper oft im Überlebensmodus: Stress, Angst, Informationsflut, Erreichbarkeit, LärmDas aktiviert dauerhaft den Sympathikus – das Stressnervensystem – und blockiert Regeneration. Ergebnis: Radikale über Radikale.
Hier helfen nur tägliche Tools wie:

  • langsame Spaziergänge

  • Atemtechniken (z. B. kohärentes Atmen 4:6)

  • Yoga, Meditation, bewusstes Alleinsein

  • 15–30 Minuten Stille pro Tag – ein Fixpunkt, den ich jedem meiner Patient:innen empfehle

Frau in einer Yogapose

Was kannst du aktiv gegen oxidativen Stress tun?

1. Ernährung optimieren

  • Frisch, saisonal, regional

  • Beeren, grünes Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte

  • Gute Fette: Omega 3, Leinöl, Olivenöl

  • Zucker, Alkohol und Verarbeitetes meiden

2. Bewegung – aber dosiert!

  • Zu wenig Bewegung ist schlecht – aber zu viel und zu intensiv auch!

  • Finde deinen Sweet Spot und plane ausreichend Regeneration ein

3. Stressmanagement als tägliche Praxis

  • Keine Option, sondern Pflicht: Tägliche Pausen, Atemübungen, Achtsamkeit

  • Bewusster Medienkonsum, digitale Detox-Zeiten

4. Schlaf priorisieren

  • 7–9 Stunden

  • Dunkel, kühl, ruhig

  • Kein Bildschirmlicht vor dem Schlafen

5. Gezielte Nährstoffversorgung

  • Antioxidantien wie Vitamin C, E, Zink, Selen, Q10, Glutathion

  • Das funktioniert nur, wenn die Basis passt: Mein Tipp ist ein konstanter Basic Stack

Fazit: Oxidativer Stress ist kein Modewort, sondern Realität

Wir können ihn nicht ganz vermeiden – aber wir können lernen, ihn zu managen. Und genau das ist das Ziel unserer Zelloptimierungsmedizin bei dieFITMACHER: Die Ursachen verstehen, messen, sichtbar machen – und dann gezielt regulieren.

Denn wenn deine Zellen funktionieren, funktioniert dein Leben.


Wenn du mehr über deine persönliche Zellgesundheit wissen willst – wir messen sie täglich, bei Spitzensportlern, chronisch Kranken oder Menschen, die einfach länger gesund bleiben wollen. Melde dich bei uns.

Woran erkenne ich oxidativen Stress?

Oxidativer Stress selbst spürst du nicht direkt. Du merkst ihn über Folgen wie Müdigkeit, Entzündungen, schlechte Regeneration, Schlafprobleme oder Konzentrationsschwäche. Sichtbar wird er erst über gezielte Laborparameter.

Was kann ich im Alltag sofort gegen oxidativen Stress tun?

Ernährung verbessern, Stress reduzieren, ausreichend schlafen und deine Mitochondrien mit Antioxidantien versorgen. Schon kleine tägliche Routinen können die Zellbelastung deutlich senken.

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Dr. med. univ. Matthias Kirchmayr

Medical Director & Co-Founder dieFITMACHER

  • Longevity - Zelloptimierung
  • Orthomolekulare Medizin – Vitalstoffe (Analyse und Infusionen)
  • Fasziendistorsionsmedizin
  • Sportmedizin
  • Mobilisationskonzept „offility“

Seine große Leidenschaft gilt der Zelloptimierung und den Möglichkeiten des medizinischen Anti-Aging und vor allem Longevity.

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